Albrecht V. und seine Münchner Kunstkammer

Herzog Albrecht V. (1528 - 1579)
residierte in München. Die Kunstkammer befand sich vor allem im 2. Stock des Marstallgebäudes und nahm alle Räume um den Innenhof ein. Die umfangreiche Kunst- und Wunderkammer diente hauptsächlich zu Repräsentationszwecken und beeindruckte durch ihre Ausmaße und durch die Kostbarkeit und Fülle der ausgestellten Objekte.
Die schematische Rekonstruktion der herzoglichen Kunstkammer durch Lorenz Seelig begründet sich auf die Inventare von Johann Babtist Fickler (1598) und Philipp Hainhofer (1611).

Der Grundriß der Münchner Kunstkammer (Seelig, 1986). Durch Anklicken erhält man eine Vergrößerung.


Hof des Marstall- und Kunstkammergebäudes in München (jetzt Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)


Man vergl. auch die Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz (Landshut).

Herzog Albrecht V. war verheiratet mit Anna von Österreich.

Albrecht regierte ab 1550. Dem Verständnis der Zeit entsprechend, legte wertvolle und "kuriose" Sammlungen an, die von seinen Nachfolgern weiter vermehrt wurden und den Grundstock für die heute staatlichen Museen bilden. Für ihre Unterbringung baute er das Antiquarium in der Münchener Residenz als das erste Museum nördlich der Alpen. Berühmte Künstler, wie der Komponist Orlando di Lasso, wirkten an seinem Renaissance-Hof.

Literatur:
SEELIG, L. (1986): Die Münchner Kunstkammer.- in: Jb. für bayerische Denkmalpflege, Bd. 40, S. 101 - 138.
DIEMER, P. (Hrg.)(2004): Johann Baptist Fickler / Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von 1598.- Editionsband, München (Bayr. Akad. d. Wiss., Abh., NF., Heft 125), 319 S. + 41 Taf.